Die Pharaonenzeit
Ägypten war einst in Unterägypten und Oberägypten geteilt. Der Legende nach vereinte der Pharao namens Menes um 3200 v.Chr. die beiden bevölkerten Regionen am Nil zu einem gesamtägyptischen Reich. Gigantische Bauten, die damals entstanden, wie Felsentempel und steinerne Sphinxe, bezeugen den Beginn der ägyptischen Hochkultur. Zwischen 3.000 v. Chr. und der Vereinnahmung Ägyptens durch fremde Eroberer ab 625 v.Chr. liegt die Pharaonenzeit, deren Herrscher der I. und II. Dynastie aufgrund Ihrer Herkunft aus Thinis in Oberägypten die Thiniten genannt wurden.
Djoser, der erste Pharao der III. Dynastie bildete im Alten Reich 42 Gaue. Der kulturelle und religiöse Mittelpunkt war Memphis, das heute eine antike Ruinenstadt in der Nähe von Kairo ist. Aus der Zeit Djosers stammt die Stufenpyramide von Sakkara. In der folgenden IV. Dynastie, die 2563 v.Chr endete, herrschte der Pharao Cheops, für den die Cheops-Pyramide in Giseh erbaut wurde. Unter den Pharaonen der V. Dynastie erstreckte sich das Alte Reich bis südlich von Assuan.
Nach einem vorübergehenden Zerfall des ägyptischen Reiches schafften es 2160 v.Chr. die Könige von Theben, das Land wieder zu vereinen. Das war der Beginn des Mittleren Reiches. Nach dem vorübergehend Theben, das heutige Luxor, das kulturelle Zentrum des Mittleren Reiches war, wurde Memphis wieder zum Hauptort. Das Mittlere Reich reichte einst bis Nubien. Jedoch mussten diese südlichen Gebiete später wieder aufgegeben werden. Ab 1785 v.Chr. begann das Mittlere Reich sich aufzulösen.
Das Neue Reich entstand um 1550 v.Chr, als Ägypten wieder zu einer Großmacht aufstieg. Unter den Pharaonen Amenophis I. und Thutmosis I. dehnte sich das Reich wieder bis nach Nubien aus. Nach dem Tod Thutmosis II. herrschte die Pharaonin Hatschepsut, deren Tempel am Westufer des Nils bis heute erhalten ist. Ihr folgte Thutmosis III. Er sicherte das Reich gegen Babylonier, Hethiter und Assyrer. Anschließend hatte Ägypten unter den Pharaonen Amenophis III. und Amenophis IV. eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Amenophis IV., genannt Echnaton, und seine Gattin Nofretete ließen in Theben den Luxortempel erbauen. In den Folgejahren regierte Echnatons Sohn Tutenchamun. Der letzte große Herrscher der Pharonenzeit war Ramses II., der den Luxortempel vollendete. Nach dem Tod Ramses III., 1156 v.Chr., begann mit dem allmählichen Niedergang des ägyptischen Reiches das Ende der Pharaonenzeit.