Die Republik Ägypten
Bis 1952 herrschte in Ägypten Monarchie. Nach dem Sturz König Faruks wurde schließlich 1953 die Republik Ägypten ausgerufen. Diesen sozialistischen Einparteienstaat regierte, nachdem er seinen ehemaligen Mitstreiter Nagib ausgeschaltet hatte, Präsident Gamal Abdel Nasser 17 Jahre lang. Nasser verstaatlichte bereits zu Beginn seiner Amtszeit die Suezkanal-Gesellschaft, wodurch die Suezkrise ausgelöst wurde: Eine aus Frankreich, England und Israel bestehende Allianz besetzte den Bereich um den Suezkanal sowie den Sinai bis sie Ägypten aufgrund politischen Drucks seitens der USA und der UdSSR wieder verlassen mussten.
Nassers politisches Hauptthema war der Panarabismus. Mehrfach versuchte er, Ägypten mit anderen Staaten zusammenzuschließen. Diese Bestrebungen verliefen jedoch fast ebenso erfolglos wie die Armutsbekämpfung im eignen Land durch die ägyptische Regierung. 1958 gelang ein Zusammenschluss mit Syrien zunächst zur Vereinigten Arabischen Republik und dann, nachdem Nordjemen hinzukam, zu den sogenannten Vereinigten Arabischen Staaten. Dieser Zusammenschluss hatte jedoch nur drei Jahre lang Bestand. Ein zweiter Bund zwischen Ägypten und Nordjemen Anfang der Sechziger Jahre scheiterte ebenfalls nach kurzer Zeit.
Nachdem Israel den Sinai besetzt und Nasser UN-Truppen, die interveniert hatten, um zur Schlichtung des Konflikts beizutragen, gezwungen hatte, das Gebiet zu verlassen, begann der Sechstagekrieg Ägyptens, Jordaniens und des Iraks gegen Israel. Die arabischen Saaten unterlagen, sodass Israel schließlich unter anderem die Sinai-Halbinsel, das Westjordanland und den bekannten Gazastreifen in seiner Gewalt hatte. Unter dem neuen ägyptischen Präsidenten Sadat wurde 1978 Frieden mit Israel geschlossen. Den Präsidenten beider Staaten wurde hierfür der Friedensnobelpreis verliehen. Die israelischen Truppen wurden vom Sinai abgezogen, doch seitens anderer arabischer Länder hagelte es Kritik für die ägyptische Friedensbereitschaft. Das Land wurde aus der Arabischen Liga ausgeschlossen.
Nachdem Sadat im Oktober 1981 von muslimischen Extremisten umgebracht worden war, kam Muhammad Husni Mubarak an die Macht. Er erreichte, dass Ägypten 1989 wieder in die Arabische Liga aufgenommen wurde. Doch da unter Mubarak Menschenrechtsverletzungen stattfanden und die Muslimbruderschaft unterdrückt wurde, versuchte diese u.a. Attentate auf Mubarak zu verüben. Dies schadete auch der Tourismusbranche, welche große Bedeutung für die Wirtschaft des Landes hat.
Mubarak wurde erst kürzlich nach 30 Jahren autoritärer Herrschaft gestürzt. Aktuell herrscht in Ägypten übergangsweise eine Militärregierung, die dem Volk demokratische Wahlen zugesichert hat.