Die Perser
Nachdem der Glanz des Pharaonenreiches bereits verblasst war und ausländischer Einfluss, vor allem der Griechen, stetig zugenommen hatte, bemächtigte sich mit den Persern eine neue Großmacht des Landes am Nil. In der Schlacht von Pelusion östlich des Nildeltas verlor Pharao Psammetich III 525 v. Chr. gegen den persischen König Kambyses II, der Ägypten zu einer Provinz des persischen Großreiches machte. In den ersten Jahrzehnten blühte die Wirtschaft und der bereits begonnene Kanal zum Roten Meer wurde fertig gestellt. Mit schwindender Macht der Perser kam es allerdings vor allem in Unterägypten immer wieder zu Aufständen, was im Jahr 404 v. Chr. schließlich zur Unabhängigkeit des Landes führte. Die mit etwa 60 Jahren relativ kurze Dauer der Eigenständigkeit brachte drei Dynastien hervor, denn es kam immer wieder zu Thronwirren. Bereits 341 v. Chr. gelang es mit Artaxerxes III erneut einem Perser Ägypten zu erobern, was die zweite Epoche persischer Herrschaft einläutete, die jedoch nicht einmal 10 Jahre anhielt.
Die Herrschaft der Perser über Ägypten wurde endgültig beendet von einem anderen Eroberer, der die Welt des Alten Orients dauerhaft verändern sollte. Der Makedonier Alexander, später der Große genannt, trug 333 v. Chr. bei Issos einen grandiosen Sieg über Dareios III davon und marschierte 332 v. Chr. siegreich in Ägyptens alter Hauptstadt Memphis ein. Die Quellen berichten von Freude seitens der Ägypter, da die persische Oberherrschaft verhasst gewesen sei. Zum Lobgesang auf Alexander mag beigetragen haben, dass er sich in Heliopolis zum Pharao krönen ließ und damit die Jahrtausende alte ägyptische Tradition bestätigte. Er begab sich darüber hinaus zum Orakel in der Oasenstadt Siwa, welches dem ägyptischen Gott Amun geweiht war. Dort soll er antiken Berichten zufolge von den Priestern erfahren haben, der Sohn des Zeus zu sein. Außerdem, und das ist wohl seine größte Leistung in Ägypten, gründete er eine Hafenstadt nach seinem Namen, die bald zu einer der Metropolen der Alten Welt werden sollte: Alexandria. Die Legende sagt, der junge König selbst habe den Grundriss der künftigen Stadt festgelegt. Von ihr ausgehend, wurde die griechische Kultur endgültig zu einem prägenden Aspekt in Ägypten, wie auch in zahlreichen anderen Ländern, die Alexander eroberte.