Flora & Fauna
In einem Land wie Ägypten, in dem der überwiegende Teil aus Wüste besteht, in dem es kaum Niederschläge gibt und in dem es das ganze Jahr über warm bis heiß ist, sind die Erwartungen hinsichtlich Flora und Fauna nicht sehr hoch. Und doch findet sich auch hier eine einzigartige und relativ vielfältige Pflanzen- und Tierwelt.
Freilich kann in den heißen und extrem trockenen Wüstengebieten nur der überleben, der keine allzu großen Anforderungen an seine Umwelt stellt. Das sind Akazien, Kakteen, Dornensträucher und sehr festes und trockenes Gras. In diesen Brutöfen können nur einige Arten von Vipern, Skorpionen, nachtaktiven Echsen, Kaninchen, Mäuse und Aasfresser ausreichend Nahrung finden.
Belebter geht es da schon in den Felsmassiven der arabischen Wüste, an den Wadis und Oasenketten zu. Diese Gebiete Ägyptens sind die Nischen für Sandechsen, verschiedene Skorpionarten oder Skarabäen.
Die Ufer des Nils sind zwar ein relativ fruchtbares Gebiet, allerdings werden sie vorrangig und sehr intensiv landwirtschaftlich genutzt, so dass hier von der ursprünglichen Natur nicht viel erhalten geblieben. Die Vegetation ist mit Dattelbäumen, Lotus, Bambus, Maulbeerfeigen, Johannisbrotbaumund verschiedenen Schilfgewächsen schon wesentlich üppiger ausgestattet. Im Nil leben an die 190 Fischarten, an den Ufern tummeln sich Kraniche, Nilgänse, Reiher, Milane, Habichte und Geier. In der Nähe des Flusses leben Krokodile, Hyänen, Feneks und die berühmte ägyptische Kobra.
In den Gebirgsregionen trifft man außerdem auf Widder, Wildkatzen, Schakale und Steinböcke.
Eine vollkommen andere Welt hinsichtlich der Flora und Fauna Ägyptens erschließt sich an den Ufern des Roten Meeres. Dort wachsen an einigen wenigen Stellen im Flachwasser Mangrovenwälder, die eine eigene Sumpflandschaft bilden. Das Rote Meer ist das Einzugsgebiet von Schildkröten, Mantas, verschiedenen Riffhaien, Kraken, Großen Tümmlern, Rochen sowie Eisvögeln, Küstenreihern, Sperbern, Strandläufern, den afrikanischen Schwarzstörchen, Möwen, Fischadlern und verschiedenen Zugvögeln, die in Europa vor der kalten Jahreszeit flüchten.
Im komplexen Unterwasserlebensraum des Roten Meeres herrschen die idealen Bedingungen für die Bildung von Korallenriffen. Hier leben die für diese Umgebung spezifischen Fischarten wie Clownsfische, Doktorfische, Kaiserfische, Riffmuränen, Kugelfische, Papageienfische, Zackenbarsche und Wimpelfische. Ebenfalls trifft man auf Schnecken und Muscheln, sowie, bei bestimmten Strömungsverhältnissen, auch auf Quallen.