Assuan
Für Aga Khan war die Stadt Assuan der schönste Fleck der Erde, weshalb er sich bei seinem Tod 1957 auch in einem Mausoleum aus rosafarbenem Sandstein nahe der Stadt beisetzen lies, welches heute zu den Wahrzeichen Assuans zählt. Doch schon in der Antike wurde diesem Ort eine große Bedeutung beigemessen, vermutete man doch den Ursprung des Nils hier. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte schließlich der Tourismus die Vorzüge der Stadt am Nil und Assuan wurde zu einem beliebten Aufenthaltsort der Briten, die vor dem tristen englischen Winter in die trockene Wärme Ägyptens flohen. Die Temperaturen der südlichsten Stadt Ägyptens klettern im Sommer teilweise auf über 45 °C, Regen fällt hier nur äußerst selten.
Das gesamte östliche Nilufer ist von der Uferpromenade Corniche el-Nil und den Kreuzfahrtschiffen geprägt, die hier zahlreich vor Anker liegen. Malerisch segeln die Feluken mit ihren schneeweißen Segeln vorüber und geben den Blick auf die Insel Elephantine frei, die neben der Kitchener- und zahlreichen weiteren Inseln zum Stadtgebiet gehört. Auf Elephantine steht auch heute noch das berühmte Old Cataract Hotel, in dem Agatha Christie einst ihren wohl berühmtesten Kriminalroman „Tod auf dem Nil“ verfasst hat. Die erste Siedlung befand sich am Südende der kleinen Insel und stammt vom Beginn des dritten Jahrtausends v.Chr. Ganz in der Nähe befindet sich der antike Chnum-Tempel.
In der Stadt selbst sind nur wenige Monumente erhalten. Die arabische Altstadt des Mittelalters ist nur noch in Resten vorhanden, im Süden der Stadt befindet sich ein Isis-Tempel vom Ende des 3. Jahrhunderts n.Chr. Ein Highlight stellt sicherlich der rund 42 m hohe unvollendete Obelisk dar, der wohl aufgrund von Rissen im Steinbruch zurückgelassen wurde und heute von einem modernen Freilichtmuseum umgeben ist. Auf dem Weg zu diesem weltweit größten Obelisken liegt der Fatimidische Friedhof, dessen älteste Mausoleen aus dem 9. Jahrhundert stammen. Auch der Südosthang des Berges Qubbet el-Hawa, der sich am Westufer des Nils befindet, ist von rund 80 Gräbern hoher Beamter des Alten Ägypten geprägt. In der Libyschen Wüste, die sich im Westen an die Stadt anschließt, befindet sich das Kloster des Heiligen Simeon, das zu den besterhaltensten koptischen Klöstern Ägyptens zählt.