Faszination Ägypten

Dendera

Dendera ist ein Ort in Oberägypten, der schon in vordynastischer Zeit besiedelt war. Aus dieser Epoche ist noch ein Friedhof erhalten. Dendera befindet sich circa 55 Kilometer nördlich von Luxor am westlichen Ufer des Nil. Dendera war in Altägypten Bezirkshauptstadt und ist weithin für ihre altägyptischen Ruinen bekannt. Die Göttin Hathor galt als Schutzherrin der Stadt und wurde sehr verehrt, sodass ihr zu Ehren während der sechsten Dynastie ein umfangreicher Tempel errichtet wurde. Als letztes Element wurde dem Komplex im fünften Jahrhundert eine koptische Basilika zugefügt. Die rund 200 Jahre dauernden Bauarbeiten begannen während der Ptolemäer-Herrschaft und reichten bis in die Römerzeit. 

Das Hathor-Heiligtum ist bemerkenswert gut erhalten und wurde seit 1875 unter Leitung des deutschen Ägyptologen Johannes Dümichen freigelegt. Einige bezeichnen das Bauwerk als den besterhaltenen Tempel Ägyptens und letztes vollständig vorhandene Tempelhaus. 
Der gesamte Tempelkomplex umfasst 40.000 Quadratmeter und ist von einer Lehmsteinmauer umgeben. Zahlreiche detaillierte und präzise gearbeitete Hieroglyphen, Skulpturen und Abbildungen schmücken den Hathor-Tempel und viele zeigen die Herrscher des jeweiligen Bauabschnitts beim Verrichten von religiösen Handlungen, wie zum Beispiel dem Darbringen von Opfern. Dabei ließen sich auch die römischen Kaiser nach altägyptischer Weise abbilden. Besucher betreten den Tempel durch das Portal und gelangen in eine beeindruckende, 43 Meter lange Säulenhalle. Von der Halle gehen drei Säale sowie ein abgeschlossener Rückraum ab. Halb verschüttet ist heute das Mammisi (Geburtshaus) nördlich des Tempels, das ebenfalls der Hathor gewidmet ist. An der Westecke des Hauptbaus schließt sich ein kleineres Heiligtum zu Ehren der Isis an. Zu dem doppeltürmigen Gebäude führt ein 170 Schritte langer Korridor. Viele weitere Elemente gehören zum weitläufigen Tempelkomplex.
Neben dem Tempel liegt westlich der zugehörige heilige See, der heute überwachsen ist. Von hier führt ein Stollen zum Nil, an dem der Wasserstand des Flusses abgelesen werden kann. 

Hinter der Stadt Dendera liegt eine große Friedhofsanlage in der Wüste mit typisch altägyptischen Grabanlagen, den Mastabas.

Dendera zieht zahlreiche Touristen an und beinahe jeder Winkel der riesigen Anlage kann erkundet werden. Nur die beiden obersten Stockwerke des Hathor-Haupttempels wurden nach einem Todesfall durch Absturz 2004 für Besucher gesperrt. Ein Besucher-Center, ein Basar sowie eine Cafeteria laden neben den Sehenswürdigkeiten zum Besuch ein.