Faszination Ägypten

Mallawi

Nur wenige Länder vermögen es, Urlauber mit einer Fülle von Sehenswürdigkeiten zu begeistern. Ägypten genießt diesbezüglich einen ganz besonderen Ruf, nahezu überall lassen sich beeindruckende und überaus historische Bauwerke bestaunen. Man denke an die altertümlichen Stätten von Gizeh. Die Pyramiden und die sagenumwobene Sphinx stehen dabei ganz oben auf der Liste. Nicht zu vergessen die Tempelanlagen der Städte Luxor oder Edfu. 

Entlang des Nils reihen sich unzählige Heiligtümer aneinander. Eine Nilkreuzfahrt stellt immer noch die interessanteste Möglichkeit dar, Ägypten näher kennen zu lernen. Ein relativ unbekanntes, jedoch nicht minder unterhaltsames Reiseziel ist Mallawi. Hier sind eine Reihe von beeindruckenden Tempelanlagen zu finden, einige sind sogar kostenlos zu besichtigen. Die Überreste deuten auf eine frühe Besiedlung des Gebietes hin.
Schönstes Highlight sind wahrlich die Fragmente der einstigen Stadt Antinopolis, sie soll von König Ramses II. erbaut worden sein. Die Reliefzeichnungen des Gottes Thot seien hier besonders hervorzuheben. Früher zählte der Ort sogar zu den größten Gemeinden Oberägyptens. In der Nähe trifft man auf die einstige Metropole Hermopolis und den Friedhof Tuna el Gebel. Neben zahlreichen Tierbestattungen findet man das Grab des Petosiris, er stellte eine führende Person der antiken Stadt dar. Des Weiteren entdeckt man steinerne Überreste anderer Bestattungsanlagen. Ein stark zerfallenes Gebäude rückt dabei häufig in den Fokus eines Besuchs. Es stammt aus dem Jahr 170 vor Christus und diente dem damaligen Priester als Aufenthaltsort. 

Die Amarna Grabanlagen beherbergen das Grab des Hohenpriesters Meryre I. Diese sind in einem äußerst guten Zustand, gleich zu Beginn erreicht man eine beeindruckende Säulenhalle, wo früher einmal vier Obelisken Platz fanden. Die Wände sind reich verziert, man erkennt ganz deutlich die Darstellungen des Sonnentempels und der königlichen Familie. Von hier aus gelangt man in eine weitere Halle mit Säulen. An den Mauern werden nahezu identische Malereien sichtbar, welche das Königshaus und den Sonnentempel darstellen. Dahinter erreichen Besucher die eigentlichen Grabanlagen, man trifft beispielsweise auf die Begräbnisstätten des Huya und Meryre. Eine Besichtigung des Amarna Königsgrabes rundet einen Aufenthalt in Mallawi ab. Es ist etwas abgelegen und kann gegen einen geringen Aufpreis besucht werden. Amarna soll die letzte Ruhestätte des Echnaton sein, allerdings zweifeln Wissenschaftler an der Existenz der Bestattung. In einem Seitenflügel fand jedoch die zu früh verstorbene Tochter Meketaton ihren Frieden. Zeichnungen bezeugen die Trauer der königlichen Eltern. Man sieht, wie sie am Bett ihres Kindes wachen.