Museum griechisch-römischer Altertümer
Das Museum griechisch-römischer Altertümer ist eines der bedeutendsten Museen Ägyptens. Es befindet sich in Alexandria, der zweitgrößten Stadt des Landes. Durch ihre besondere Lage am Mittelmeer ist die Stadt Zeugin einer bewegenden Geschichte, die sich auch in der Sammlung des Museums widerspiegelt.
Das Museum wurde 1892 eröffnet. Doch konnten die elf Galerien schon kurze Zeit später die vielen Altertümer nicht mehr fassen, sodass es 1895 in das heutige Gebäude in der Al-Mathaf Al-Romani St. umzog und seitdem regelmäßig erweitert wurde. Der jüngste Anbau des Museums ist die Münzsammlung. Sie enthält Stücke aus unterschiedlichen Ländern, chronologisch geordnet, von 630 vor Christus bis in das 19. Jahrhundert.
Nach umfassenden Renovierungsarbeiten in 2006/7 ist die Sammlung erst seit wenigen Jahren wieder komplett zugänglich. Derzeit umfasst sie über 40.000 Exponate aus pharaonischer, ptolemäischer und römischer Zeit – von 300 vor bis 300 nach Christus. Die meisten Stücke stammen aus den antiken Grabstätten des alexandrinischen Umlands.
Die ausgestellten Altertümer sind chronologisch und thematisch geordnet. Links der Eingangshalle befinden sich Statuen alexandrinischer Götter sowie griechische und römische Dokumente zur Stadtgeschichte. Ein Raum weiter zieht die rote Granitstatue Ramses II die Besucher unweigerlich in ihren Bann. Nur wenige Meter davon entfernt befinden sich eine Krokodilmumie, die bedeutende Papyri enthielt, und Überreste eines Sobek-Tempels aus dem Fayum im Norden Ägyptens. Ebenfalls aus der Region stammen die wunderschönen Mumienporträts im angrenzenden Saal.
Der Rundgang führt weiter vorbei an ägyptischer Kleinkunst und griechischen sowie römischen Plastiken als auch Mosaiken zu Porträtbüsten aus ptolemäischer und römischer Zeit. Ein besonders Highlight sind jedoch die rosafarbenen Granitstatuen aus jener Epoche, die die Könige im pharaonischen Gewand zeigen, um sich gegenüber der ägyptischen Bevölkerung als Herrscher zu legitimieren.
Weitere griechische Plastiken und Strukturfragmente führen schließlich über einen antiken Mosaikfußboden zu den Terrakotten und Tanagra-Figuren. Neben einer Büste Alexander des Großen wird ein beeindruckendes Wandmosaik aus dem Delta gezeigt, das Königin Berenice (300 vor Christus) darstellt. Dieser Teil der Ausstellung zeugt auch vom ausgeprägten Serapis-Kult der Ptolemäer und der nachfolgenden Zeit: Apis-Skulpturen aus Holz und Marmor sowie ein riesiger Serapis-Stier aus Basalt.
Den Abschluss der Sammlung bilden Artefakte aus frühchristlicher und koptischer Zeit, die sich rechts der Eingangshalle befinden.