Paulus- und Antoniuskloster
Die beiden Klöster Paulus und Antonius zählen zu ältesten koptischen Klöstern in ganz Ägypten. Auf dem felsigen Gebirgsplateau Galala gelegen, verschmelzen beide Anlagen ganz natürlich durch ihre sandfarbene Tönung mit der kargen Landschaft und beeindrucken gleichzeitig durch ihre imposante Bauweise.
Das Antonius-Kloster ist im Jahre 356 n. Chr. in Gedenken an den Heiligen Antonius erbaut worden, der hier in der Einsamkeit der Wüste in einer Felsgrotte als Eremit gelebt hatte. Das Kloster wurde mehrmals Opfer von Überfällen durch Beduinenstämme, Teile der wertvollen Klosterbibliothek gingen dabei verloren. Daraufhin wurde eine hohe Mauer um das Kloster errichtet und Wehrtürme blicken bis heute schützend auf die weite Ebene. Innerhalb dieser Mauern findet sich eine von Stille und Frieden durchdrungene Welt. Liebevoll angelegte Weingärten, Gartenanlagen und Palmenhaine begleiten den Besucher auf seinem Weg zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Herzstück der Anlage ist die Antoniuskirche aus dem 6. Jahrhundert. Beeindruckende Fresken zeigen unter anderem Christus, Maria und den Heiligen Antonius selbst. Aus dem 18. Jahrhundert stammen die Apostelkirche mit den Ikonen von Peter und Paul und die Markuskirche, an ihren 12 Kuppeln weithin zu erkennen. Die heutige Bibliothek umfasst 2500 alte Handschriften und Bücher und lässt somit jeden einen Blick auf die reiche Vergangenheit des Landes Ägypten werfen. Die Grotte des Heiligen Antonius befindet sich außerhalb des Klosters. Ein steiler Pfad führt zu ihr hinauf, Pilger und Verehrer haben hier ihre zahlreichen Widmungen am Eingang hinterlassen.
Das Pauluskloster wurde in etwa 35 Kilometer Entfernung hoch auf einem Felsen über der Grotte errichtet, in der sein Namensgeber Paulus von Theben im 4. Jahrhundert in Einsamkeit und Askese bis zu seinem 113. Lebensjahr lebte. Der Legende nach wurde er hier vom Heiligen Antonius begraben. Über die Jahre wuchs das Kloster und wurde durch eine Mauer, die Markoriuskirche und die Kirche zu Ehren des Erzengel Michael erweitert. In der Krypta der St. Pauluskirche befindet sich der marmorne Sarkophag des Heiligen, Fresken erzählen von der Apokalypse bis hin zu den Apostel-Geschichten. Das Paulus-Kloster ist weitaus kleiner als sein Nachbar, doch ist es nicht minder sehenswert. Ruhe und Besinnlichkeit wehen auch hier durch die alten Mauern und machen einen Besuch unvergesslich!