Bergwandern
Wird bei einer Urlaubsplanung Ägypten ins Spiel gebracht, so kommen sofort Gedanken an feine Sandstrände, das klare Wasser des Roten Meeres mit seiner farbenprächtigen Unterwasserwelt, Kamelritte durch weite Wüsten und einen Besuch bei den Pyramiden auf. Und so oder ähnlich wird sicherlich auch das Programm von einem großen Teil der Urlaube im Land der Pharaonen gestaltet werden.
Das Land an den Ufern des Nils bietet dem Besucher aber noch weitere Möglichkeiten, einen Urlaub aktiv zu gestalten. Und auch wenn sich ein überwiegender Teil der mehr als eine Million Quadratkilometer großen Landesfläche auf Wüsten und weite Ebenen erstrecken, im Herzen der Halbinsel Sinai bietet sich die dortige Landschaft mit dem gleichnamigen Gebirgszug geradezu an, einen Aufenthalt in Ägypten mit Bergwandern zu verbinden.
Mit einer Höhe von fast zweitausenddreihundert Metern zählt der Dschebel Musa, der sogenannte Mosesberg, dabei zu einem der am meisten besuchten Berge im Sinai. Der Weg zum Gipfel beginnt unweit des Katharinenklosters, dem Ort an dem sich zu Zeiten Moses der brennende Dornenbusch befunden haben soll. Um später vom Gipfel aus das verzaubernde Schauspiel vom Sonnenaufgang über den Gipfeln des Sinaigebirges bewundern zu können, beginnt Bergwandern hier für die meisten Besucher mit dem Aufstieg am frühen Morgen in völliger Dunkelheit.
Wie eine endlose Kette kleiner Lampions erscheinen dabei die Lichter der Taschenlampen, die sich den Kamelpfad in Richtung des Gipfels entlangwinden. Für kleine Erholungspausen vom Bergwandern sorgen Beduinen, die in kleinen Hütten am Wegrand warmen Tee anbieten. Nachdem auf den letzten dreihundert Höhenmetern zum Gipfel siebenhundertfünfzig in den Felsen gemeißelte Stufen überwunden worden sind gilt es, neben einer kleinen Moschee und einer Kapelle einen geeigneten Platz zu finden, um den bevorstehenden Sonnenaufgang über den Gebirgszügen zu genießen.
Bevor es vom Bergwandern wieder zurück zu dem anderen Gesicht von Ägypten geht, öffnet auf dem Rückweg das Katharinenkloster dem Besucher seine Pforten und gibt einen Einblick hinter die Mauern der seit 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörenden griechisch-orthodoxen Klosteranlage.